Niedersächsischer Innenminister auf Distanz zu flächendeckender Videoüberwachung
„Ich persönlich glaube nicht, dass eine flächendeckende Videoüberwachung am Ende Straftaten verhindert“, sagt aktuell der niedersächsische Innenminister Boris Pistorius.
Er wendet sich damit gegen Positionen von Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich und Jörg Ziercke, Präsident des Bundeskriminalamtes (BKA). Beide hatten sich nach den Bostoner Anschlägen für mehr Videoüberwachung an öffentlichen Plätzen ausgesprochen. Bundespolizei-Präsident Dieter Romann forderte zudem dieser Tage die Deutsche Bahn auf „die Videoüberwachung an den Bahnhöfen zu stärken“.
Weiterlesen?
Eine der klügsten Meinungsäußerungen zum Thema Videoüberwachung aus den letzten Wochen: „Videoüberwachung ist sogar kontraproduktiv: Sie mindert die Hilfsbereitschaft Anwesender, wird zum Anlass genommen, Sicherheitspersonal abzubauen, und bringt immer wieder Unschuldige in Verdacht. Unter Videoüberwachung vermeiden Menschen unbefangene, kreative, individuelle Verhaltensweisen, um nicht aufzufallen. Dadurch droht zunehmend eine gleichförmige Misstrauensgesellschaft zu entstehen“.
http://fraktion.piratenpartei-sh.de/patrick-breyer-piraten-zur-diskussion-um-eine-weitere-ausweitung-der-videouberwachung/?utm_source=twitterfeed&utm_medium=twitter
Hier ein Beitrag von Konstantin von Notz (MdB der Grünen): http://gruen-digital.de/2013/05/videoueberwachung-straftaten-werden-nicht-verhindert/. Auch lesenswert!
Eine flächendeckende Videoüberwachung finde ich ebenfalls nicht nötig und hoffe auch, dass es nicht eingeführt wird. Aber gerade auf Flughäfen, Bahnhöfen oder anderen öffentlichen Einrichtungen ist eine Videoüberwachung von Vorteil.