Videoüberwachung: „Opfert nicht die Freiheit aller für das Sicherheitsgefühl einiger!“

CCTV-NeinDanke/ Januar 29, 2019/ alle Beiträge, Videoüberwachung/ 0Kommentare

Unter diesem Titel hat Kristian Meyer, Reporter, Fußballfan und politisch interessiert, einem Beitrag für die der Hamburger Morgenpost geschrieben. Meyer empfindet Grusel beim Wirklich-Werden von „Big-Brother-Dystopien“.

„Während in China der ‚gläserne Bürger‘ zumindest projektweise längst Wirklichkeit ist, gibt es hierzulande noch Widerstand. Bespitzelung der Bevölkerung durch die Gestapo und das Selbe noch mal Jahrzehnte durch Stasi-Mitarbeiter haben Spuren in Ost und West hinterlassen…

Videoüberwachung? Die betrifft jeden, der zufällig vor die Linse gerät. Einen Standardsatz, den man dann häufig hört: Die Verbrecher trifft’s ja – ich hingegen habe nichts zu verbergen! Puh, als ob’s darum ginge. Es geht um Freiheit und Bürgerrechte. Es geht darum, was mit den erhobenen Daten für ein schlimmer Dummfug angestellt werden könnte. Fan des falschen Fußballvereins? Kiez-Tour mit den Kollegen? Am Ende noch auf eine Demo gehen? Alles Gelegenheiten, bei denen Sie aufgenommen werden könnten. Oder Ihre Kinder, Freunde, Nachbarn. Kombiniert man diese Möglichkeit noch mit einer Gesichtsanalyse-Software, wie bei den G20-Ermittlungen geschehen, kann aus den Einzelaspekten Fußballfan, ausgehfreudig und politisch interessiert dermaßen schnell ein Verdacht konstruiert werden, dass es mich einfach nur gruselt…

Die viel entscheidendere Frage aber: Was brächte das Ganze eigentlich? …

Neben einer zugegeben etwas höheren Aufklärungs-Quote vor allem eine gefühlte Sicherheit. Für einige. Andere dagegen fühlen sich sogar deutlich unsicherer. Wo eine Kamera, da lauert eben auch potenziell Gefahr. Nein, ich will nicht, dass dem Sicherheitsgefühl einiger die Freiheit aller geopfert wird.“

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