Elektronische Patientenakte: NEIN zu „Opt-out“ – JA zu Vertraulichkeit und Patientenschutz
Unter diesem Titel haben die Deutsche Vereinigung für Datenschutz e.V. und MEZIS e.V. (Gemeinnützige Initiative unbestechlicher Ärztinnen und Ärzte) ein gemeinsames Positionspapier zum Referentenentwurf des Bundesgesundheitsministeriums für ein Gesundheitsdatennutzungsgesetz veröffentlicht.
Sie bewerten den Gesetzentwurf als „Zentrale Gesundheits-Vorratsdatenspeicherung“ und kritisieren, dass damit auch die Sekundärnutzung von Gesundheits- und Behanndlugsdaten ohne Einwilligung der betroffenen Patient*innen ermöglicht werden soll. In ihrer Stellungnahme fordern sie:
„Alle Patient:innen müssen sich auch in Zukunft und in allen medizinischen Behandlungssituationen auf eine größtmögliche Vertraulichkeit und den erforderlichen Schutz ihrer Gesundheitsdaten verlassen können. Die alleinige Verfügungsbefugnis über erhobene Daten und Befunde für jede Sekundärnutzung muss vorbehaltlos beim jeweiligen Patienten bleiben – ohne technische oder administrative Hürden. Jede gesetzliche Verpflichtung zur Weitergabe von Gesundheitsdaten [über das bereits zulässige Maß hinaus] ohne ausdrückliche, aktive Einwilligung der zuvor qualifiziert aufzuklärenden Betroffenen muss abgelehnt werden. Deshalb ist der im GDNG vorgesehene ‚Opt-out‘-Ansatz nicht nur rechtlich in Frage zu stellen, sondern auch ethisch. Er passt nicht zu einer modernen Demokratie, die auf Bildung und Aufklärung ihrer Bürger setzt…“
Die Bürgerrechtsgruppe dieDatenschützer Rhein Main hat beschlossen, diese Stellungnahme zu unterstützen.
Vorreiter Hamburg: Erste Modellregion für digitale Gesundheit
Ab Mitte September werden in der Hansestadt und Umgebung das E-Rezept,
die elektronische Patientenakte
sowie weitere digitale Anwendungen in die Versorgung eingeführt.
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https://www.gematik.de/presse/pressemitteilung-erste-modellregion-fuer-digitale-gesundheit-startet
https://www.gelbe-liste.de/e-rezept/hamburg-modellregion-digitale-gesundheit
Barmer-Krankenkasse erhält erste Zulassung für elektronische Identität Update
Stand: 12.09.2023 15:02 Uhr Marie-Claire Koch
Die Gematik lässt die elektronische Identität der Barmer-Krankenkasse zu. Damit können sich Versicherte künftig in Dienste wie die E-Patientenakte einloggen.
https://www.heise.de/news/Barmer-Krankenkasse-erhaelt-erste-Zulassung-fuer-elektronische-Identitaet-9302617.html?view=print