„Die ePA braucht das Erlebnis des Nutzens“ – oder: Wie man sich die Welt schön reden kann

Powidatschl/ Februar 25, 2021/ alle Beiträge, Gesundheitsdatenschutz, Telematik-Infrastruktur/ 1Kommentare

Ein Interview mit Dr. Markus Leyck Dieken, Geschäftsführer der gematik. Mit Plattheiten wie

  • “Ich bin fest davon überzeugt, dass man die ePA regelmäßig pflegen sollte, egal ob man krank oder gesund ist. Der Gesunde kann jetzt schon gesunde Befunde ablegen und dieser Normalbefund kann als Referenz wichtig werden, um Veränderungen zu erkennen. Der chronisch Kranke kann sich Doppeluntersuchungen ersparen und zielgerichtete Therapien bekommen.”
  • “… dass es das derzeit größte IT-Projekt Europas ist und wahrscheinlich das größte Puzzle, was wir je in der IT-Landschaft in Deutschland hatten. Beteiligt sind 105 Krankenkassen mit 105 ePA, die über drei verschiedene Konnektorsysteme mit über 320 Softwaresystemen in Kliniken und Praxen in einen gemeinsamen Dialog kommen müssen. Da muss man davon ausgehen, dass es an der einen oder anderen Stelle auf der Ebene der Interoperabilität noch hakt. Deshalb geben wir uns zu Recht Zeit.”
  • “Es geht um die Zugriffsmöglichkeiten auf die Dokumente in der ePA. Der Bundesdatenschutzbeauftragte kritisiert, dass zur Einführung der ePA noch keine dokumentengenaue Kontrolle seitens des Versicherten beziehungsweise noch kein feingranulares Berechtigungsmanagement besteht. Diese Möglichkeit ist erst ab 2022 vorgesehen. In diesem Zusammenhang ist häufig vom Alles-oder-Nichts-Prinzip die Rede, aber das ist keine korrekte Darstellung. Schon jetzt verwaltet der Versicherte in seiner ePA drei Körbe, nämlich den Leistungserbringerkorb, den Krankenkassenkorb und seinen privaten Korb. Möchte man nicht alle Dokumente zugänglich machen, kann man einen der Körbe auch verschlossen gegenüber einzelnen Ärzten halten. Vertrauliche Dokumente können daher sehr wohl verborgen werden….”

Aber wo er Recht hat, hat er Recht, der Herr Dr. Markus Leyck Dieken, Geschäftsführer der gematik:

Grundsätzlich ist auch die ePA eine freiwillige Anwendung. Der Versicherte entscheidet, ob er sie nutzen möchte oder nicht.” .

Deshalb: Lieber die Finger weglassen von der ePA! Wie es derzeit 99,5 % aller Mitglieder der Techniker Krankenkasse (TK) tun oder gar 99,99 % aller Mitglieder der AOK – so die Feststellung des Bayerischen Rundfunks am 12.02.2021.

Quelle: Bayerischer Rundfunk 12.02.2021

1 Kommentar

  1. DIE für Sicherheit zuständige Behörde verleitet Seitenbesucher dazu, ein EPA-Video bei facebook anzusehen.
    Award-verdächtig!

    Kurz erklärt
    11. Die elektronische Patientenakte

    Seit dem 1. Januar wird die elektronische Patientenakte (ePA) von den Krankenkassen kostenlos bereitgestellt, um das Gesundheitswesen weiter zu digitalisieren. Dabei kann jeder Patient und jede Patientin bewusst entscheiden, welche Informationen in die App aufgenommen werden sollen. Alles Wissenswerte rund um die ePA zeigen wir in einem kurzen Video auf unserer Facebook-Seite.
    https://de-de.facebook.com/bsi.fuer.buerger/videos/917704769001252/
    https://www.bsi.bund.de/SharedDocs/Newsletter/DE/BuergerCERT-Newsletter/04_Sicher-Informiert_18-02-2021.html

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