Dem Cookie-Banner-Wahnsinn ein Ende setzen!
Das ist das Ziel der österreichischen Daten- und Verbraucherschutz-Organisation noyb – Europäisches Zentrum für digitale Rechte. In einer Veröffentlichung vom 31.05.2021 erklärt die Organisation: „noyb.eu übermittelt heute mehr als 500 Beschwerden an Unternehmen, die auf ihrer Webseite rechtswidrige Cookie-Banner verwenden – und startet damit die größte Beschwerdewelle seit dem Inkrafttreten der DSGVO vor drei Jahren. Nach der DSGVO müssen Nutzer:innen eine simple Ja/Nein-Option haben. Da die meisten Banner diesen Anforderungen nicht entsprechen, hat noyb eine Software entwickelt, die verschiedene Arten von rechtswidrigen Cookie-Bannern erkennt und automatisch Beschwerden generiert. Bevor die formalen Beschwerden eingebracht werden, haben die Unternehmen ein Monat Zeit ihr Cookie-Banner an die rechtlichen Anforderungen anzupassen. Mit diesem System kann noyb die meistbesuchten Websites in Europa überprüfen und gegebenenfalls bis zu 10.000 Beschwerde einbringen. Ist diese System erfolgreich sollten in Laufe dieses Jahres immer mehr Webseiten in Europa einfache und rechtskonforme ‚Ja oder Nein‘-Optionen anbieten und Nutzer:innen der derzeitig zur Ablehnung nötige Spießrutenlauf erspart werden.“
Max Schrems, Vorsitzender von noyb.eu erklärte zu dieser Aktion: „Eine ganze Industrie von Beratern und Designern entwickelt verrückte Klick-Labyrinthe, um vollkommen unrealistische Zustimmungsraten zu generieren. Menschen mit Tricks zum Zustimmen zu verführen ist ein klarer Verstoß gegen die Prinzipien der DSGVO. Nach dem Gesetz müssen Unternehmen Systeme fair gestalten und den Nutzern eine echte Wahlmöglichkeit bieten. Unternehmen geben offen zu, dass nur 3% aller Nutzer tatsächlich Cookies akzeptieren wollen, aber mehr als 90% dazu verleitet werden können, auf den ‚Akzeptieren‘-Button zu klicken.“
Um gegen dieses weitverbreitete Problem vorzugehen, hat noyb.eu ein System entwickelt, das automatisch verschiedene Arten von Verstößen aufdeckt. Das juristische Team der organisation prüft jede Website, während das System automatisch eine DSGVO-Beschwerde generiert. Unternehmen erhalten einen formlosen Beschwerdeentwurf per E-Mail und bekommen sogar eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie sie ihre Softwareeinstellungen ändern können. Wenn ein Unternehmen seine Einstellungen nicht innerhalb eines Monats ändert, will noyb.eu die Beschwerde bei der zuständigen Datenschutz-Aufsichtsbehörde einbringen.
Ein Beispiel für den „Datenhunger“ – gefunden auf der Homepage des Duden-Verlags: