Worldwide Reading am 8. September 2014 – Freiheit und Anerkennung für Edward Snowden!
Am 8. September 2014 fanden unter dem Titel „Worldwide Reading – Freiheit und Anerkennung für Edward Snowden“ weltweit hunderte von Lesungen mit Texten von Edward Snowden statt. Auch in Frankfurt gab es mehrere Lesungen. Texte und Interviews von und mit Edward Snowden, die beispielsweise im britischen Guardian oder im SPIEGEL veröffentlicht wurden, trugen SchauspielerInnen und Laien vor. Mit dieser weltweiten Lesung fordern die unterschiedlichsten Veranstalter und die BesucherInnen die US-amerikanische Regierung auf,
- anzuerkennen, dass Edward Snowdens Enthüllungen für die Bewahrung der Demokratie im digitalen Zeitalter von essentieller Bedeutung sind und
- alle Beschuldigungen und rechtlichen Schritte gegen Snowden zurückzunehmen.
Der Verfasser besuchte die Veranstaltung im Frankfurter Gallustheater. Uta Eckhardt von der Theatercompagnie Tagträumer, Regina Busch (Daedalus Company) und weitere SchauspielerInnen und Laien beteiligten sich. Knapp 50 BesucherInnen hörten spannende, aber auch bedrückende Texte, die das Ausmaß der Überwachung durch NSA, GCHQ und andere weltweit agierende Geheimdienst deutlich machen.
Für den Verfasser besonders beeindruckend: Die Darstellung von Edward Snowden zur Bedeutung der Metadaten in der Kommunikationsüberwachung. Seine – gut belegte – These: Die Metadaten sagen mehr aus als die Überwachung der Inhalte von Gesprächen und E-Mails.
In Gesprächen und E-Mails können verschlüsselte oder verschleierte Inhalte und Begriffe transportiert werden; Metadaten können die Überwachten aber nicht beeinflussen. Sie geben daher Auskunft über Aktivitäten und Kontakte der Überwachten und machen sie so zu gläsernen Untertanen. Edward Snowden erklärte z. B. in einem Interview mit dem SPIEGEL, wie bedeutsam Metadaten (Telefonnummern, IP-Adressen, Verbindungszeiten etc.) für die Überwacher sind und wie sie von diesen genutzt werden. Die Metadaten seien meist „wertvoller als der Inhalt der Kommunikation“, so Snowden. Wer über die Metadaten verfüge, der wisse, wer wann mit wem kommuniziert. Auf dieser Basis lasse sich dann entscheiden, welche Inhalte von E-Mails oder Telefongesprächen einer gründlicheren Untersuchung unterzogen würden. „Die Metadaten sagen einem, was man vom breiten Datenstrom tatsächlich haben will“, so Snowden im SPIEGEL. Die Überwachungsprogramme von NSA und GCHQ, Prism, Tempora und Boundless Informant dienten dazu, die Metadaten zu erfassen und durch Analysten auswerten zu lassen. Danach, so Snowden, lasse sich per Knopfdruck festlegen, dass von einer Person oder einer Gruppe alle verfügbaren Inhalte im Volltext mitgeschnitten oder anderweitig erfasst werden.