Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE): Erstellung von Arztbriefen durch KI („Künstliche Intelligenz“)

Gesunde_daten/ September 10, 2024/ alle Beiträge, Gesundheitsdatenschutz/ 0Kommentare

Das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) führt das von einem Tochterunternehmen entwickelte KI-Sprachmodell ARGO ein, um – im ersten Schritt – das ärztliche Personal bei der Erstellung der sogenannten Epikrise in Arztbriefen zu unterstützen. Das geht aus einer Pressemitteilung des UKE vom 20.08.2024 hervor.

ARGO soll die am Ende des stationären Aufenthalts von Patient*innen zu erstellende Epikrise als Teil des Arztbriefes erarbeiten. Darin werden neben dem Aufnahmegrund auch der Behandlungsverlauf und -entscheidungen erläutert. Auf Basis der Informationen, die ARGO durch einen Trainingsprozess mit Daten früherer Patient*innen des UKE gelernt hat sowie aus den Daten des aktuellen Behandlungsfalls erhält, erstelle die KI „in weniger als einer Minute“ den Entwurf der Epikrise, der weiter angepasst werden kann; wenn die medizinische Fachkraft nicht zu „genervt vom lästigen Arztbrief“ ist.

Quelle: Homepage der UKE-Tochtergesellschaft „Innovative Digitale Medizin“ (IDM gGmbH)

Die IDM gGmbH fokussiert sich auf die Entwicklung von KI-Anwendungen für den klinischen Alltag, die künftig auch anderen Kliniken und Forschungseinrichtungen zur Verfügung gestellt werden – gegen Cash, versteht sich!

Für die Entwicklung von ARGO sei die im UKE 2009 eingeführte digitale Patientenakte Voraussetzung. Diese führte das UKE bereits 2009 ein. „Da das Sprachmodell an Patientenfällen aus dem UKE trainiert wird und die Entwicklung an hohe qualitätssichernde Standards gekoppelt ist, ist ARGO sehr exakt“, erklärt einer der Geschäftsführer der IDM gGmbH. Der jeweilige Krankheitsverlauf der Patienten werde „umfassend und gleichzeitig individualisiert“ abgebildet und mit gelerntem klinischen Wissen verbunden. Der andere meint zusichern zu können, dass die von der KI „abgegriffenen“ Patient*innendaten unter Wahrung datenschutzrechtlicher Vorgaben und unter „höchsten Sicherheitsstandards“ nutzbar gemacht werden können.

Bleiben nur noch vier Fragen:

  1. Wurde der Hamburger Datenschutzbeauftragte in die Entwicklung dieser KI einbezogen?
  2. Welche Stellungnahme hat der Hamburger Datenschutzbeauftragte abgegeben zur Nutzung der Daten aus den 2009 beim UKE eingeführten digitalen Patientenakten?
  3. Ist den früheren Patient*innen des UKE bekannt, dass ihre Gesundheits- und Behandlungsdaten zum Training einer KI Namens ARGO genutzt werden?
  4. Und wie lange wird es dauern, bis Hacker*innen die UKE-Tochtergesellschaft „Innovative Digitale Medizin“ (IDM gGmbH) infiltriert haben?

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