Gibt Videoüberwachung mehr Sicherheit?

Datenschutzrheinmain/ August 20, 2013/ alle Beiträge, Videoüberwachung, Vorratsdatenspeicherung/ 0Kommentare

In einer Studie der Uni Münster „Kooperative Sicherheitspolitik in der Stadt – Subjektives Sicherheitsempfinden“ (veröffentlicht im Januar 2012) werden Ergebnisse einer Befragung in 16 deutschen Städten veröffentlicht.

Ein Ergebnis: „Bürger vertrauen eher auf Sicherheitsbedingungen, die es ermöglichen, sich selbst zu helfen (z.B. überschaubare Orte) als sich auf die Hilfe anderer zu verlassen (z.B. Hilfe durch Überwachungskameras)…“

Zu einem sicheren Gefühl tragen nach den Einschätzungen der Befragten vor allem bei:

  1. Hell beleuchtete Orte;
  2. überschaubare Orte;
  3. vertraute Umgebung;
  4. viele andere Menschen, die sich ebenfalls auf der Straße befinden;
  5. vorhandene Fluchtmöglichkeiten;
  6. Uniformierte auf der Straße und
  7. vorhandene Notfallsysteme.

Erst auf dem achten und letzten Platz genannt werden vorhandene Überwachungskameras.

Die Verfasser der Studie dazu: Auffällig ist, dass Überwachungskameras und Notfallsysteme subjektiv gesehen kaum dazu beitragen, dass sich die Befragungsteilnehmer sicherer auf der Straße fühlen. Beide Faktoren haben… die geringsten Bewertungen erhalten. Eine Erklärung liegt in dem Umstand, dass Überwachungskameras und Notfallsysteme oft erst dann helfen, wenn bereits etwas geschehen ist. Diese Sicherheitsmaßnahmen können nur kriminalitätsverhindernd eingesetzt werden, wenn sichergestellt ist, dass die Polizei bei einem aufgezeichneten Vorfall tatsächlich vor Ort erscheint. Zudem könnten in der Bevölkerung Zweifel bestehen, ob die Polizei diese Instrumente effektiv einsetzt. Der präventive Nutzen von Überwachungskameras und Notfallsystemen erscheint folglich eingeschränkt…“

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