Augsburg: Ein Todesfall durch eine Gewalttat im Affekt – Überwachungskameras der Polizei zeichneten die Tat auf, aber keine konnte dem Opfer helfen

CCTV-NeinDanke/ Dezember 9, 2019/ alle Beiträge, Polizei und Geheimdienste (BRD), Videoüberwachung/ 2Kommentare

Auf dem Königsplatz in Augsburg ist am 06.12.2019 ein Mann zu Tode gekommen. Niedergeschlagen von einem oder mehreren Jugendlichen / jungen Männern; vermutlich im Affekt und unter den Augen mehrerer polizeilicher Videoüberwachungskameras. Mitgefühl mit seiner Frau, die den tödlichen Angriff miterlebte, und mit seinen weiteren Angehörigen zu zeigen ist notwendig und die angemessene Reaktion.

In einer Pressemitteilung vom 08.12.2019 nennt die bayrische Polizei erste Einzelheiten zum Tathergang und den mutmaßlichen Tätern. Und was ist in der öfffentlichen Debatte zu beobachten?

  • Von rechtsaußen: Falschinformation, Hass und Hetze!
  • Von den Sicherheitsbehörden: Ein Lob auf die Videoüberwachung!

Vor einem Jahr, im Dezember 2018, begann die polizeiliche Videoüberwachung des Augsburger Königsplatzes. Im Juni 2019 zog die bayrische Polizei eine positive Bilanz. Der Bayrische Rundfunk meldete aus diesem Anlass am 16.07.2019: „Videoüberwachung am Kö: Augsburger Polizei zieht positive Bilanz… Kameras sollen abschrecken. Zentrales Ziel der Videoüberwachung ist die Prävention: Die Polizei ist davon überzeugt, dass potenzielle Straftäter von den Kameras abgeschreckt werden und es erst gar nicht zu einem Vergehen kommt…“ Diese Überzeugung – das zeigt leider der aktuelle Todesfall – hat den Charakter einer Selbsttäuschung. Das hindert den bayerischen Innenminister Joachim Herrmann aber nicht an einem Lob der polizeilichen Videoüberwachung. Er „führt den schnellen Fahndungserfolg auch auf die Videoüberwachung zurück. ‚Wir haben das immer gefordert, und solche Fälle zeigen, dass sich die Forderung als richtig erwiesen hat’“, sagte der CSU-Politiker der Redaktion der Augsburger Allgemeinen. Dass die Polizeikameras am Augsburger Königsplatz aber nicht verhindert haben, dass ein 49-jähriger Mann zu Tode kam, unterschlägt der Minister.

2 Kommentare

  1. Wer weiß wie viele Straftaten die Videoüberwachung schon verhindert hat…
    Wenn ich auf einen Platz wie den beschriebenen gehe, dann pupse ich meist leise, in der Hoffnung, dass das Lüftchen den ein oder anderen Tatgeneigten auf natürliche Weise vertreibt.
    Bislang funktioniert das sehr gut und das sollte der Methode Recht geben!

  2. Update Alle Flüchtigen in Haft Augsburg: Siebter Verdächtiger gefasst

    „Wir haben das immer gefordert, und solche Fälle zeigen, dass sich die Forderung als richtig erwiesen hat“, sagte Herrmann. Man wisse auch, dass es für Augenzeugen einer Straftat schwierig sei, Täter genau zu beschreiben, weshalb Videoaufnahmen für die Ermittlungen wichtig seien. Allerdings sei es richtig, den Einsatz auf bestimmte Punkte zu beschränken:

    „Wir wollen keine totale Überwachung, das gibt es nur in autoritären Staaten“,

    sagte Herrmann. Entscheidender sei es, bei der Frage anzusetzen, warum es zu solchen Gewaltexzessen im öffentlichen Raum komme.

    https://www.n-tv.de/panorama/Augsburg-Siebter-Verdaechtiger-gefasst-article21445553.html
    Quelle: n-tv.de, tar/dpa

    Um 14.30 Uhr wird auch bei n-tv die Pressekonferenz übertragen.

    Anmerkung: “ Keiner will eine Mauer bauen!“

    Augsburg nach tödlicher Attacke Polizei nimmt siebten Tatverdächtigen fest –
    neue Details auf Pressekonferenz

    Für Montag planen die Ermittler eine Pressekonferenz um 14.30 Uhr, auf der weitere Details mitgeteilt werden sollen. …

    https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/panorama/augsburg-polizei-nimmt-siebten-tatverdaechtigen-fest-neue-details-auf-pressekonferenz/25311600.html

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