Adresshändler und Gesundheitskarte – eine ausgesprochen ungesunde Mischung!
Die bundesweit aktive, gegen die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte (eGk) argumentierende und protestierende Aktion Stoppt die E-Card hat scharf kritisiert, dass vor wenigen Tagen die Gematik (Gesellschaft für Telematikanwendungen der Gesundheitskarte mbH – http://www.gematik.de/cms/de/startseite/index.jsp ) dem Unternehmen Arvato Systems (Bertelsmann-Konzern) den Zuschlag für einen weiteren zentralen Baustein der IT-Infrastruktur für die elektronische Gesundheitskarte (eGk) erteilt hat.
Der Grund der Kritik: Ein Tochterunternehmen von Arvato Systems, die Firma AZ Direkt sei eine der größten Adresshändlerfirmen; eine weitere Tochtergesellschaft (Arvato Infoscore) betreibe einen Dienst für Wirtschaftsauskünfte und Inkassodienstleistungen.
Heise online (www.heise.de) berichtet am 28.22.2013: „Arvato wird die Rechenzentrumsleistungen für den Online-Test der eGk liefern und ist auch für das sektorübergreifende Wide Area Network der Telemedizin zuständig, die nächstes Jahr in den Testregionen Nordwest (Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz) und Südost (Sachsen und Bayern) erprobt werden soll. Zudem übernimmt der IT-Dienstleister einen Teil der Softwareentwicklung und Softwareverteilung an die Testpraxen und Test-Kliniken…In den Testregionen Nordwest und Südost werden jeweils 500 Arztpraxen und Kliniken miteinander vernetzt. Der IT-Auftrag umfasst auch die Anbindung der Fachdienste der Krankenkassen…“
Ein Schelm, wer Böses denkt, wenn Adresshändler- und Softwareentwickler-Firmen so eng miteinander verbandelt sind…