Videoüberwachung: Ein Dauerbrenner bei Beschwerden an die Datenschutz-Aufsichtsbehörden
Was alles (illegaler Weise) im Bereich der Videoüberwachung von Betreiber*innen der Kameras getrieben wird, macht der 5. Tätigkeitsbericht zum Datenschutz nach der DS-GVO des Thüringer Landesbeauftragten für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (TlfDI) für das Jahr 2022 schlaglichtartig deutlich:
- Videoüberwachung des Hauseingangs eines Mehrfamilienhauses (S. 100 des Berichts)
- Videoüberwachung im Wartebereich einer Arztpraxis (S. 109)
- Ständige Kassenüberwachung in Echtzeit ( S. 111)
- Nutzung von Kamera-Attrappen (S. 114)
- Videoüberwachung von öffentlichen Straßen durch private Kamerabetreiber*innen (S. 116)
- Videoüberwachung im Kuhstall (S. 119)
Manches in den Schilderungen wirkt skurril, anderes aber mehr als nur übergriffig. Und es gibt Einblick in Denkstrukturen der Kamerabertreiber*innen.
Wie dicht das Netz der Überwachung ist, wird sinnlich erfahrbar bei einem Spaziergang durch Frankfurts überwachte Mitte am Samstag, 23.09.2023 ab 14.00 Uhr – Treffpunkt: Konstablerwache (vor dem Café Nachtleben, Ecke Konrad-Adenauer-Straße). Der Spaziergang führt über Hauptwache und Goethestraße zum Opernplatz und endet am Eingang zum Rothschildpark an der Bockenheimer Landstraße.
Veranstalter des Spaziergangs ist die Bürgerrechtsgruppe dieDatenschützer Rhein Main. Weitere Informationen zu dieser Veranstaltung finden Sie hier.
Wir werden täglich von duzenden Kameras gefilmt, sobald wir das Haus verlassen. Jeden Morgen auf dem Weg zur Arbeit. Jedes mal beim Einkaufen. Dabei werden genau Gesichter und Nummernschilder aufgezeichnet. Einer der Nachbarn hat insgesamt 12 Kameras an seinem Haus, wovon lediglich 2 auf sein Grundstück gerichtet sind. Der Rest filmt den gesamten Straßenverlauf, Nachbargrundstücke etc.
Die Menschen lassen Ihrem Voyeurismus und Denunziantentum freien Lauf, da sie genau wissen dass es keinerlei Gesetzmäßigkeit mehr gibt. „Der Staat“ wünscht sich das ja auch so, weil dieses Szenario nur als Normalisierungsphase gilt. Es ist bereits klar dass in Zukunft ALLE Kameras überall zentral verbunden sein werden und in Echtzeit alles und jeden via Algorithmus / Bilderkennung ausfindig machen können. (siehe China, USA…) Das wirklich erschreckende daran ist nicht etwa dass die Menschen keine Ahnung davon haben was Ihnen blüht, sondern dass sie sich genau so ein Überwachungsnetz aktiv herbei wünschen.
Das Mind Set dieser Leute ähnelt sehr einem insektoiden Schwarmverhalten. Sie fungieren dabei wie biologische Drohnen die bei dem kleinsten Anschein von nicht-konformität ihr designiertes ‚Handy‘ zücken um die Anomalie aufzuzeichnen, bzw. ihr Kameranetz stetig erweitern.
Besonders traurig und gespenstisch sind die junge Generation, die nie eine Welt in Freiheit gekannt haben. Sie haben kein Konzept von einer Welt ohne Überwachung. Für sie gehört die Überwachunskamera zum menschlichen Lebensraum, genauso wie Toilette, Waschbecken, Bett usw. Einige von ihnen fühlen sich sogar permanent ‚unsicher‘ wenn sie nicht im Erfassungsbereich von Kameras sitzen. Das ist dann bereits Psychose im Endstadium. Genauso wie es sich die Architekten dieser Gesellschaft wünschen.
Wenn man sich ansieht was sie für die Zukunft geplant haben, erscheint dies jedoch noch sehr milde. Fest steht dass es kein Entkommen mehr gibt. Yuval Harari bezeichnet diese neue Form von Menschheit als ‚programmierbare Tiere‘. Eine synthetische Spezies, dessen Selbst- und Weltbild frei verformbar ist, mit der Aufmerksamkeitsspanne einer Fruchtfliege und deren Leben nur aus den kurzen Intervallen zwischen jeder neuen, medien-induzierten, oft fiktiven ‚Krise‘ besteht. Diese neue Spezies formt einen Totalitarismus wie man ihn noch niemals zuvor gesehen hat. Eine zu 100% demoralisierte, kulturell subvertierte graue Biomasse die nur noch Muster und Codes ausführt, jedoch nichts menschliches mehr an sich hat.