Kann man„WhatsApp“ glauben, das Datenschutzrecht respektieren zu wollen?

Schuetze/ November 1, 2016/ alle Beiträge, EU-Datenschutz/ 0Kommentare

Laut einem Bericht der Frankfurter Rundschau vom 31.10.2016 hat sich  eine Gruppe von EU-Datenschützern mit einem offenen Brief an WhatsApp-Gründer Jan Koum gewandt und „ernste Bedenken“ dahingehend angemeldet, ob „WhatsApp“ europäische Datenschutz-Gesetze einhält.

Es handelt sich im Wesentlichen um die neuen Nutzungs- und Datenschutzbedingungen der bei Nutzern beliebten und weit verbreiteten Messenger-App „WhatsApp“, die der Artikel-29-Datenschutzgruppe ein Dorn im Auge sind.

Schon vorher hatte der Hamburger Datenschutzbeauftragte die neuen Bedingungen bemängelt und Facebook verboten, Daten von deutschen WhatsApp-Nutzern zu erheben und zu speichern.

Die Datenschützer melden nun in ihrem offenen Brief „ernste Bedenken“ an, was die Art angehe, wie den Nutzern die aktualisierten Nutzungsbedingungen bekannt gemacht wurden – und letztendlich auch, ob die Zustimmung der Nutzer überhaupt gültig sei. Außerdem frage sich die Gruppe, ob die Kontrollmechanismen, die den Nutzern zur Verfügung gestellt werden, ausreichend seien, heißt es in dem Brief.

Die Arbeitsgruppe fordert nun von WhatsApp umfangreiche Informationen an. Unter anderem soll das Unternehmen erklären, in welchen Kategorien (Name, Telefonnummer, E-Mail-Adresse etc.) Daten gesammelt werden und woher die Daten stammen (beispielsweise Smartphone des Nutzers, Firmenserver). Auch für die Empfänger der Daten und die Auswirkung des Datentransfers auf den Nutzer und unbeteiligte Dritte interessiert sich die Arbeitsgruppe.

In einem Statement, das „Bloomberg“ vorliegt, erklärt WhatsApp: „Wir arbeiten mit den Datenschutzbehörden zusammen, um ihre Fragen zu beantworten.“ Man habe bereits einen „konstruktiven Austausch“ und sehe sich weiterhin verpflichtet, geltende Gesetze zu respektieren.

„dieDatenschützer Rhein Main“ sind gespannt, ob am Ende den Worten Taten folgen und das Datenschutzrecht auch von WhatsApp respektiert wird.

Unterdessen wurde bekannt, dass Facebook in Deutschland vor Gericht gezogen ist, um gegen das Verbot, Daten von WhatsApp auszuwerten, vorzugehen. (ah)

 

 

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