Hauptbahnhof Potsdam: Videoüberwachung hilft nicht – muss der Brandenburger Innenminister bestätigen

CCTV-NeinDanke/ Mai 4, 2019/ alle Beiträge, Videoüberwachung/ 0Kommentare

Die CDU im Brandenburger Landtag wollte es wissen. In einer Kleinen Anfrage vom 13.03.2019 an die Landesregierung zum Thema „Sicherheit am Potsdamer Hauptbahnhof“ stellte sie u. a. die Frage: „Wie schätzt die Landesregierung die aktuelle Sicherheitslage am Potsdamer Hauptbahnhof ein?“

In seiner Antwort auf diese Anfrage teilte Brandenburgs Innenminister Karl-Heinz Schröter (SPD) am 15.04.2019 u. a. mit:

  • Während sich die Anzahl der Straftaten in der Landeshauptstadt Potsdam nur geringfügig erhöhte… wurde im videoüberwachten Außenbereich des Hauptbahnhofes eine Steigerung der erfassten Straftaten registriert… Der größte Anstieg ist dabei bei den Diebstahlsdelikten zu verzeichnen. Gegenüber 2017 … wurde 2018 ein Anstieg um 82,6 % registriert… Bei den Rohheitsdelikten ist ein Anstieg von 63,4% zu verzeichnen… Dies wird insbesondere beiden Körperverletzungsdelikten… deutlich.
  • An nicht videoüberwachten angrenzenden Bereichen des Hauptbahnhofes ist indessen nur ein verhältnismäßig leichter Anstieg bei den Rohheitsdelikten… und ein Rückgang bei Diebstahlsdelikten… zu verzeichnen.“

Die Zeitung Neues Deutschland stellt in einem Beitrag vom 29.04.2019 deshalb zu Recht fest: „Kritiker der Videoüberwachung öffentlicher Plätze können sich durch die Realität bestätigt sehen. Der Potsdamer Hauptbahnhof als langjähriges ‚Referenzobjekt‘ der polizeilichen Videoüberwachung ist kein sicherer Ort. Und angesichts der nun vom Innenministerium vorgelegten Bilanz muss man sogar das Gegenteil annehmen.“

Mit der Information aus dem Innenministerium wurde auch bestätigt, was die Märkische Allgemeine Zeitung bereits am 05.11.2016 meldete: Die Videoüberwachung an Kriminalitätsschwerpunkten in Brandenburg hilft kaum bei der Ergreifung von Tätern vor Ort. Das sagte der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Andreas Schuster gegenüber der MAZ. ‘Die Polizei ist gar nicht in der Lage, in einer angemessenen Zeit einzugreifen, wenn die Kameras eine Straftat erfasst haben – und das wissen die Täter’… Tatsächlich dienten die Anlagen derzeit vor allem dazu, den Menschen am Bahnhof ein ‘subjektives Sicherheitsgefühl’ zu vermitteln. Wer allerdings ein Fahrradschloss knacke, müsse kaum befürchten, gefasst zu werden…”

 

 

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