Die Cloud, der Energieverbrauch und die persönlichen Daten

Axst/ Februar 6, 2021/ alle Beiträge, Verbraucherdatenschutz/ 0Kommentare

Ein Artikel der Frankfurter Rundschau am 13.1.2021 verdeutlicht, in welchem Umfang die angestrebte Verkehrslenkung durch automatisiertes Fahren den Klimawandel beeinflusst. Neben dem zusätzlichen Ressourcenbedarf durch die digitalisierte Lenkung der Verkehrsströme wird häufig übersehen, ob und wie weit der Schutz persönlicher Daten eine Rolle spielt.

Die Optimierung der Verkehrsströme kann den Ressourcenverbrauch des Autoverkehrs verringern, indem Wege und Zeiten so berechnet werden, dass die einzelnen Fahrzeuge mit geringerem Verbrauch an ihr Ziel kommen. Durch Beeinflussung des Fahrverhaltens eines Fahrzeugs sind weitere Einsparungen des Energieverbrauchs möglich. Weiterhin kann durch automatisiertes Fahren zumindest auf den Autobahnen der Verkehr sicherer gemacht werden.

Gleichzeitig aber wird durch Übersenden der Fahrdaten und die Auswertung dieser Daten zusätzlicher Bedarf an elektrischer Energie in den Serverzentren benötigt..In dem Artikel heißt es denn auch: ” …, zudem sind für den nötigen Datenaustausch gigantische Energiemengen nötig”.

Um diesen Verbrauch besser einschätzen zu können, müsste festzustellen sein, welche Daten für die oben genannten Ziele eigentlich wirklich nötig sind und ob Informationen gesammelt werden, um persönliche Profile der Nutzer:innen zu erstellen. Bereits 2015 hatte der ADAC ansatzweise heraus gefunden, welche Daten aus den Kraftfahrzeugen heraus an Autokonzerne gesendet werden. Ganz aktuell hat der ADAC im Dezember 2020 das Thema neu aufgegriffen und auch ein Positionspapier dazu verfasst.

Neben einer Reihe von eher technischen Daten des Fahrzeugs werden ständig GPS-Positionsbestimmungen, Informationen über die Gurtstraffer, die Fahrweise und die Anzahl der Verstellung des Fahrersitzes übermittelt (Damit kann z.B. ermittelt werden, wie viele Personen das Fahrzeug nutzen). Welche Daten im Einzelnen aus dem Kraftfahrzeug verschickt werden, legen diese Konzerne nicht offen. Nach den Skandalen um die Abgaswerte sollte man hier auch mal skeptisch nachfragen.

Aber nicht nur beim autonomen Fahren werden Unmengen an unnötigen Daten übertragen: Beim Aufruf der meisten Webseiten werden nicht nur Informationen des Betreibers übermittelt. Wenn jemand zum Beispiel am Donnerstag den 14.1.2012 um 12:27 die Seite eines großen Nachrichtenmagazins aufgerufen hatte, so leitete dieses Magazin diesen Webseitenaufruf an 41 (einundvierzig) interessierte Datensammler/Tracker weiter, die an Informationen über persönliches Verhalten im Internet interessiert sind. Der daraus sich ergebende Nachrichtenverkehr und zusätzlich das Setzen und Auslesen von Cookies und den daraus sich ergebenden Folgeaufwand bei der Analyse dieser Daten übersteigt den “nötigen” Energieverbrauch sicherlich um ein Vielfaches. Dass es auch anders gehen kann, zeigen u.a. der Auftritt des Chaos Computer Clubs oder der Hessischen Landesregierung: Keine Cookies, keine Tracker.

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