Auch in Österreich: Protest gegen zentrale Speicherung von Patientendaten

Datenschutzrheinmain/ Februar 18, 2014/ alle Beiträge, Telematik-Infrastruktur/ 1Kommentare

Was in der BRD die elektronische Gesundheitskarte(eGk) ist, ist in Österreich die elektronische Gesundheitsakte (ELGA): Eine zentrale Sammelstelle von Gesundheitsdaten.

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Im Herbst 2014 startet ELGA den Testbetrieb, österreichische PatientInnen können aber sich aber seit Anfang Januar individuell von der Teilnahme an ELGA abmelden. Jetzt hat auch der Österreichische Hausärzteverband (ÖHV) den Austritt aus ELGA erklärt. Den Patienten in Österreich wird „angesichts der prekären Datenschutzlage dringend geraten“ diesem Beispiel zu folgen.

„Nachdem eine Koalition politischer und ökonomischer Interessen das ELGA-Gesetz gegen den Widerstand von Ärzten, Datenschützern und Verfassungsjuristen durchgeboxt hat, kann nur noch der Patient selbst verhindern, dass seine sensiblen Gesundheitsdaten in die falschen Hände kommen“, erklärte der Präsident des ÖHV. Zu fürchten wäre nicht nur Cyber-Kriminalität, sondern der ganz legale Gebrauch der Daten durch Ämter und Behörden, der vom Gesetzgeber jederzeit bedarfsgerecht adaptiert werden könne.

ärzte warnen vor elga

Unterstützt wird der Aufruf der Hausärzte zum ELGA-Austritt von österreichischen Datenschützern.

Versicherte in Österreich können sich seit Jahresbeginn elektronisch über das ELGA-Portal, das auf der Website gesundheit.gv.at abrufbar ist, von der Teilnahme an ELGA abmelden. Die Betreffenden können dabei wählen, ob sie sich gänzlich oder nur teilweise, z.B. nur für die e-Medikation oder von den elektronischen Befunden, abmelden wollen. Gemessen an der Situation in Deutschland ein  Fortschritt.

Weitere Informationen unter: http://unurl.org/2NKc sowie www.hausaerzteverband.at

1 Kommentar

  1. Auch in Großbritannien geht es um Patientenakten und Datenschutz. Dutzende Hausärzte des staatlichen Gesundheitsdienstes drohen mit einer Revolte: sie weigern sich, an einer im März beginnenden landesweiten Aktion zum Datenaustausch teilzunehmen, bei der vertrauliche Patientendaten an Dritte weitergegeben werden sollen. Siehe dazu http://www.aerztezeitung.de/politik_gesellschaft/gesundheitspolitik_international/article/855099/glaeserne-patient-britische-hausaerzte-rebellieren-big-data.html . Auch hier gibt’s Infos dazu: http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/neue-online-datenbank-patientendaten-aller-briten-werden-verkauft-12760319.html

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