Kassenärztliche Vereinigung Hessen: Mitglieder ohne Konnektoren unter Druck gesetzt
Es scheint unter den Hessischen Kassenärzt*innen eine nennenswerte Anzahl zu geben, die nach wie vor – aus welchen Gründen auch immer – die Bestellung von Konnektoren zum Anschluss an die Telematikinfrastruktur verweigern oder hinauszögern. Das lässt sich einem Schreiben an die deshalb von der TI-Honorarkürzung betroffenen Mitglieder der Kassenärztliche Vereinigung Hessen (KVH) entnehmen, das die KVH auf ihrer Homepage veröffentlicht hat.
Darin wird u. a. erklärt: „Leider haben Sie in Ihren Abrechnungsdaten für das erste Quartal 2019 weder einen Versichertenstammdatenabgleich (VSDM) noch einen Nachweis der fristgerechten Bestellung der TI-Komponenten erbracht. Aufgrund dessen sind wir nach aktuellem Stand gezwungen, Ihr Honorar – beginnend mit dem ersten Quartal 2019 – um ein Prozent zu kürzen.“
Die Unterzeichner dieses Schreibens – Frank Dastych, Vorstandsvorsitzender und Dr. Eckhard Starke, stv. Vorstandsvorsitzender der KVH – sind sich nicht zu schade, ihre Kolleg*innen, die sich dem Einbau der Konnektoren in ihre Praxis zu verweigern, als „hirnunabhängig“ zu bezeichnen.
Den beiden Ärztefunktionären sei geraten, sich mit den in den letzten Wochen bekanntgewordenen Problemen beim Anschluss der ärztlichen Praxen an die Telematikinfrastruktur auseinander zu setzen.
Eine Ärztin aus Hessen, die die Redaktion dieser Homepage auf die KVH-Veröffentlichung hingewiesen hat, schreibt dazu: „Sehr geehrte Damen und Herren, als eine der Verweigerer des TI-Anschlusses und Hausärztin im Wetteraukreis erreichte mich ein Schreiben des Vorsitzenden der KV Hessen… Wie ‚hirnunabhängig‘ muß man eigentlich sein, um solche Texte zu veröffentlichen? … Mit freundlichen Grüßen […] P.S.: Kürzlich hörte ich von Rettungsassistenten, daß das neue mobile Kartenlesegerät für die eGK2 seeehr langsam arbeite und man statt wie bisher 1 Seite jetzt 5 Seiten ausfüllen müsse, Systemabstürze inklusive. Das Rettungspersonal ist ausgesprochen unerfreut über diese Entwicklung und benötigt viel Zeit für die Dokumentation, die für Rettungseinsätze dann verloren geht.“