USA: Carolinas HealthCare oder „Der gläserne Patient“
In den US-Bundesstaaten Nord-Carolina und Süd-Carolina hat ein Feldversuch begonnen, mit dem nicht nur Behandlungs- und Gesundheitsdaten von Patientendaten, sondern auch deren Kundendaten (Banken, Kreditkarten etc.) ausgewertet werden sollen. Das berichtet BloombergBusinessweek am 03.07.2014 unter der Überschrift : „Hospitals Are Mining Patients Credit Card Data to Predict Who Will Get Sick“.
Quelle: http://www.businessweek.com/articles/2014-07-03/hospitals-are-mining-patients-credit-card-data-to-predict-who-will-get-sick
Von zwei Millionen Menschen, die in den beiden US-Bundesstaaten von Carolinas Healthcare (http://www.carolinashealthcare.org/) betreut bzw. (oder besser:) verwaltet werden, sollen Daten von Händlern gekauft werden, die Kundenbindungssysteme und Kreditkartentransaktionen auswerten. Aus diesen Daten – so der Bericht von BloombergBusinessweek – lasse sich der Lebensstil und der Gesundheitszustand umfassender aus- und bewerten als nur durch Arztbesuche oder Laboruntersuchungen. Ärzte sollten die gesammelten Daten erhalten.
Die offizielle Begründung für diese umfassende Schnüffelei: Gefährliche Entwicklungen sollten frühzeitig erkannt. Ärzte sollten bereits aktiv werden, um Krankheiten zu verhindern.
Was offensichtlich dabei unter die Räder kommt: Das Selbstbestimmungsrecht der Betroffenen über ihre persönlichen Daten. Und was und wer bei der laxen Datenschutzgesetzgebung in USA mit den gesammelten Gesundheits- und Verhaltensdaten seine weiteren Geschäfte machen kann und wird, steht in den Sternen.
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