Missbrauchspotenzial und Kosten der elektronischen Gesundheitskarte

Datenschutzrheinmain/ März 12, 2016/ alle Beiträge, Telematik-Infrastruktur/ 3Kommentare

Unter dieser Überschrift beschäftigt sich ein Beitrag auf der Homepage der eGk-kritischen Initiative Patientendaten mit dem Hickhack um die Ausgabe von elektronischen Gesundheitskarten an Flüchtlinge und AsylbewerberInnen.

„Zwei der zentralen Argumente für die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte waren Kostensenkung und Verhinderung von Missbrauch. Nun findet sich in einem Artikel beim SWR im Zusammenhang mit Flüchtlingen genau die umgekehrte Argumentation, um die Karte bei Flüchtlingen nicht einzuführen.“

Nach dieser Einleitung geht der Beitrag u. a. auf folgende Fragen ein:

  • Verhindert die Karte Leistungsmissbrauch?
  • Spart die eGK Kosten?

Der Verfasser des lesenswerten Beitrags kommt zum Ergebnis: Der ganze Aufwand lohnt sich höchstens dann, wenn die Versicherten dazu gebracht werden können, auch die datenintensiveren, bislang freiwilligen Anwendungen der eGK/Telematikinfrastruktur zu nutzen. Das legt die Frage nahe, ob sich die eGK für Flüchtlinge möglicherweise deswegen nicht lohnt, weil sie weder als Datenlieferanten für langjährige Patientenakten noch als Adressaten für (dank eHealth-Gesetz zulässiger) Zusatzdienste privater Anbieter in der Telematikinfrastruktur gelten und ihre Daten daher weniger lukrativ wären. Das Interesse an der zentraler Erfassung ihrer Gesundheitsdaten scheint jedenfalls gering zu sein.“

3 Kommentare

  1. Wie „sicher“ die intimsten Gesundheitsdaten der gesetzlich Krankenversicherten sind, zeigt erneut ein riesiges Datenleck bei den Krankenkassen lt. nachfolgendem Bericht:

    http://www.rp-online.de/wirtschaft/unternehmen/datenleck-bei-krankenkassen-aid-1.5830414

    Diesen Bericht sollte man u.a. bei jedem Arztbesuch mal exemplarisch mitnehmen, wenn das Praxispersonal erneut Terror wegen einer nicht vorhandenen eGK macht …

    1. Dieses Leck, so schlimm es ist, hat ja nichts mit der eGK bzw. Telematik zu tun. Die Befürworter werden argumentieren, dass wir die Telematik brauchen, um hier sicherer zu werden. Was natürlich nicht konkret widerlegt werden kann, solange die Telematik nicht in Betrieb ist.

      Aber der Bericht zeigt deutlich, wie wichtig die Akteure im Gesundheitswesen die Sicherheit unserer Patientendaten tatsächlich nehmen.

      1. Wieso dieses „neue“ Leck angeblich nichts mit der eGK und Telematik zu tun haben soll, kann diesseits allerdings nicht nachvollzogen werden.

        Bereits der IT Administrator Rolf D. Lenkewitz hat mit seiner überwiegend technisch begründeten Klage längst nachgewiesen, dass die betreffenden (Meta-) Daten schon längst auf den betreffenden Servern der Firma arvato/Bertelsmann und Co gespeichert, z.T. vernetzt und somit den besagten Zugriffen Millionen Zugriffsberechtigter (wer immer das auch sein mag) ausgesetzt sind und werden.

        http://www.ocmts.de/egk/html/2___oneview.html

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