Deutsche Bahn: Totale Überwachung der Bahnhöfe einerseits – marode Infrastruktur und unzuverlässiges Angebot andererseits
In Deutschland sind mittlerweile die 750 größten Bahnhöfe in Deutschland mit insgesamt 11.000 Videoüberwachungskameras ausgestattet. Die hochmodernen Multisensor-Kameras in Full-HD-Qualität ermöglichen dabei über 30.000 verschiedene Blickwinkel. Das teilte das Bundesinnenministerium Ende 2024 mit. Die Anzahl der Videoüberwachungskameras hat sich seit 2012 fast verdoppelt. Das Ausbaurogramm wurde gemeinsam von Bahn, Innenministerium und Bundespolizei umgesetzt und mit 180 Mio. Euro vom Bund gefördert. Die Gesamtkosten dürften weit darüber hinaus gehen. Bundesinnenministerin Nancy Faeser erklärte vollmundig: „Damit erhöhen wir den Schutz der Reisenden und den Schutz der kritischen Infrastruktur Bahn.“
Was von der Bundesregierung als Sicherheitsmaßnahme gepriesen wird, lässt bei überwachungskritichen Bürger*innen die Alarmglocken schrillen lassen. Denn mit jedem weiteren Ausbau der Überwachungsinfrastruktur schreitet auch die Einschränkung der persönlichen Freiheitsrechte der Bürger*innen voran.
Apropos „kritische Infrastruktur Bahn“: Während dutzende Millionen Euros in die Überwachungstechnik fließen, verfällt die eigentliche Infrastruktur der Bahn zusehends. Verspätungen sind mittlerweile eher die Regel als die Ausnahme – mehr als jeder dritte ICE oder IC erreicht sein Ziel nicht pünktlich. Im Nahverkehr sieht es nicht anders aus. Die Gründe liegen auf der Hand:
- Privatisierung der Bahn und die damit verbundenen Gewinnerwartungen des Bundes, der alleiniger Aktionär der DB AG ist,
- veraltete und marode Gleisanlagen,
- antiquierte Signaltechnik,
- baufällige Brücken und Tunnel
und vieles andere mehr. Die Überwachung wird perfektioniert, die Infrastruktur bleibt marode ind wird es täglich mehr.