Datenschutz verkehrt: Rechenzentrum in Straßburg abgebrannt

Powidatschl/ März 15, 2021/ alle Beiträge, Internationales/ 0 comments

In Straßburg brannte am 10.03.2021 ein Rechenzentrum mit 12.000 Servern komplett ab. Das betroffene Unternehmen, die OVH SAS-Gruppe, stellte in einer Pressemitteilung vom gleichen Tag lapidar fest: Die Feuerwehr war sofort vor Ort, um die Belegschaft zu schützen und den Brand daran zu hindern, sich weiter auszubreiten. Der Standort und sein Umfeld wurden ab 2h54 völlig isoliert. Um 4h09 hatte das Feuer SBG2 zerstört und stellte weiterhin eine Gefahr für die anliegenden Rechenzentren dar, bis die Feuerwehr den Brand vollständig unter Kontrolle brachte. Seit 5h30 ist der Standort für unsere Mitarbeiter aus Sicherheitsgründen nicht zugänglich. Die Präfektur hat die Leitung übernommen. Der Brand ist nun eingegrenzt. Wir sind sehr erleichtert, dass niemand verletzt wurde, weder von unseren Mitarbeitern noch seitens der Feuerwehr und den Dienststellen der Präfektur. Wir danken ihnen herzlich für ihren enormen Einsatz.“

Deutlicher, was den entstandenen Schaden angeht, wird die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) am 13.03.2021: 3,6 Millionen Websites gingen offline, darunter staatliche Portale, Banken, Newskanäle und die Regierungsseite data.gouv.fr. Nun könnte man das als einen spektakulären Unfall ohne fatale Folgen abtun, wenn die Daten tatsächlich, wie es die Cloud-Rhetorik nahelegt, anderswo gespeichert und über andere Data Center weiterhin abrufbar wären. Das ist technisch auch möglich – aber offenbar hatten etliche Kunden aus Kostengründen auf derartige Sicherheitsnetze verzichtet, da sie bei OVHcloud kostenpflichtig dazugebucht werden müssen. Erhebliche Datenmengen sind für immer verschwunden; wie viele, wird noch ermittelt. Die ersten, die einen irreversiblen Totalverlust anzeigten, waren die Großkanzlei Leroi&Associés und der Computerspiel-Anbieter Facepunch“.

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